Der Wachskreislauf
Der Wachskreislauf beginnt mit den Sammelbienen, die Nektar und Pollen von Blüten sammeln. Der Nektar enthält geringe Mengen an Wachs, die von den Bienen in den Wachsdrüsen ihres Hinterleibs verstoffwechselt werden. Dabei entstehen hauchdünne Wachsplättchen, die die Bienen mit ihrem Speichel zu Wabenstrukturen formen. Diese sechseckigen Waben dienen als Behälter für die Brut und zur Lagerung von Honig, Pollen und Bienenbrot.
Als Imker entnehme ich die vollen Waben aus den Bienenstöcken, sobald sie reif sind. Anschließend werden die Waben von Propolis und Honigresten gereinigt, was dann für unser Kauwachs und unsere Propolistropfen verwendet wird. Der nächste Schritt ist das Schmelzen der gereinigten Waben in speziellen Wachsschmelzern. Dabei trennt sich das Wachs von anderen Bestandteilen und kann von weiteren Verunreinigungen befreit werden.
Das gewonnene Wachs ist ein wertvoller Rohstoff in der Imkerei. Erfahrene Imkerinnen und Imker recyceln das Wachs, um neue Bienenwaben zu formen. Dies fördert die Gesundheit des Bienenvolkes, da die Bienen in einer vertrauten Umgebung arbeiten und weniger Energie für den Wachsbau aufwenden müssen. Zudem verringert die Wiederverwendung des Wachses den Bedarf an neuem Wachs und trägt so zur Nachhaltigkeit bei.
Das recycelte Wachs kann auch für die Herstellung verschiedener Bienenwachsprodukte verwendet werden, darunter Kerzen, Kosmetika und Salben. Diese Produkte sind nicht nur von hoher Qualität, sondern auch ein Beitrag zur Wertschätzung der Bienen und ihrer erstaunlichen Fähigkeiten.
Zusammenfassend ist der Wachskreislauf in der Imkerei ein wichtiger Prozess, der die engen Verbindungen zwischen den Bienen und den Imkerinnen und Imkern verdeutlicht. Er ermöglicht die nachhaltige Nutzung von Ressourcen und fördert das Wohlergehen der Bienen und die Stabilität des Bienenvolkes. Die Pflege des Wachskreislaufs ist daher von großer Bedeutung für den Erhalt der Bienengesundheit, den Schutz der Biodiversität und die Sicherung unserer Nahrungsmittelversorgung.